2. November: Halte-Ausschau-nach-Kreisen-Tag

Am Kölner Ring auf Rundfahrtreise

umkreist ein Bus den Kreisverkehr,

wo Ringelnatz zitieren Greise,

weil Ringelreihen fällt zu schwer.

 

Dort goldberingt woll'n bessre Kreise

gern Runden dreh'n im Karussell,

das wie ein Kreisel kreist ganz leise,

bis dass der Vollmond rund und hell.

 

Derweil die Meisen ziehen Kreise,

ein Kornkreis ist schon bald erspäht,

kein Meisenring dient heut' als Speise,

sie futtern, bis sie rund und fett.

 

Auch im Familienkreis zu Hause

der Kaffeekranz im trauten Kreis

isst Ringkuchen, trinkt lecker Brause,

das Ründchen es zu schätzen weiß.

 

Der Kreisrat nur dreht sich im Kreise,

gut unterrichtet ist er nicht,

so kreisen Gläser rundenweise,

bald sieht man Kreise vorm Gesicht.

 

Die Kreise wollt' nun niemand stören,

als nicht mehr rund der Stromkreis lief,

was Kreise zog, so war zu hören,

der engste Kreis inzwischen – schlief.

 

Geheime Zirkel dies schon ahnten

und galten als Verschwörerring,

umzingelt sie im Bannkreis mahnten,

was rundweg abgelehnt - entging.

 

Es schließt der Kreis sich, will beweisen,

dass wir uns nur im Kreis bewegt.

So haltet Ausschau heut' nach Kreisen,

wo Anfang sich aufs Ende legt.

 

 

(02.12.2022)