29. November: Welttag der Ameisenbären

Gern schrieb' ich vom Ameísenbär,

wenn die Betonung nur nicht wär'…

Drum nehm' ich den Tamandua

vom südlichen Amerika

(sehr selten im Himalaya):

 

Wir soll'n ihn ehren, diesen Wicht,

dabei gehört er vor Gericht!

Pro Tag zerstört er ganze Staaten

von Ameisen, selbst die Soldaten,

sie nutzen nichts, er saugt sie ein,

wohl 30.000 werden's sein.

 

Der Mensch frisst 1.000 Tiere "bloß",

im ganzen Leben, klein und groß.

Ist er nun schuldig? - Sicher, ja!

Wär' da nicht der Tamandua…

 

Wär'n wir wie Ameisen so klein,

uns gnadenlos er saugte ein.

Kein "Tag des Menschen" gäb's für ihn,

der sein "Naturrecht" nur im Sinn.

 

Er kann nicht denken, so wie wir,

doch das ist das Dilemma hier,

denn was nutzt unser ganzes Denken,

wenn wir es auch auf Gier nur lenken?

 

Der Regenwald wird abgesägt

und der Tamandua verreckt,

wir sind die Richter wider Willen,

die mordend andre Mörder killen,

zur Strafe gibt's dann Fressverzicht -

die Welt samt Gott muss vor Gericht!

 

 

(29.11.2022)