5. Januar: Tag des Vogels

Einst kam, schön wie der Morgenstern,

der Benu hergeflogen,

er ist, da lebend sehr weit fern,

Jahrhunderte gezogen.

 

Den toten Vater trug er fort

in einem Ei aus Myrrhe,

bis hin zu jenem Wüstenort,

dass er zum Grab ihn führe.

 

Sein Ende spürte selbst er nah'n,

ein letztes Nest er baute,

dort brannte er mit seinem Ahn',

sobald der Morgen graute.

 

Das Ei jedoch, es blieb verschont,

als Keim für neues Leben,

so hat die Reise sich gelohnt,

Unsterblichkeit zu geben.

 

Heut' fängt man Vögel, sperrt sie ein,

das Sinnbild für die Seele,

der Benu aber will allein,

dass ihn das Feuer quäle.

 

 

(05.01.2023)