Das Getriebe

Die Welt, verkommen zum Getriebe

durch jenen Gott, der daraus kroch,

dass nur sein Riesenrad noch bliebe,

der Rest scheint ihm entbehrlich doch.

 

Schon hat die Räder in der Mitte

der Abrieb längst dahingerafft,

dass er das Räderwerk zerrütte,

wo auch das Schmieröl abgeschafft.

 

Das große Rad kann sich nicht drehen,

wenn kleine Räder sind zerstört,

doch selbstherrlich will es nicht sehen,

die Warnung bleibt stets unerhört.

 

Ja, jede Mahnung wird verboten,

das Rädersterben geht voran,

des Knirschens, Quietschens schrille Noten

schlägt die Vernunft in Acht und Bann.

 

Kontakt, das Kernstück und das Wesen

des Räderwerks ist nun tabu,

die Trümmer kehrt der Eisenbesen,

die letzten Rädchen mit dazu…

 

So komme, Gott, aus der Maschine,

die du erschaffen dir zum Spaß,

zum bösen Spiel mit guter Miene

erkläre uns den Räderfraß!

 

Hast du das ganze Öl getrunken?

Hast du zur Sonne dich gemacht?

Bist du im schwarzen Sud ertrunken,

dabei zum Zahnrad selbst verflacht?

 

Die Zähne sind bald ausgebissen

und du versinkst im eignen Loch!

Oh, niemand wird dich je vermissen,

du Gott, der aus der Hölle kroch!

 

(01.02.2022)