Widerstand

In allen Städten, jedem Land,

erhebt sich großer Widerstand.

Die Landeshauptstadt zählte heut'

im Ganzen wohl zweihundert Leut'.

 

Teilnehmer in Millionenzahl

bei Friedensdemos war'n einmal...

Jetzt, wo es wirklich wichtig ist,

ein Aufbegehren man vermisst.

 

Ein "Superman" steigt aufs Podest,

der sich zum Schutz begleiten lässt

von "Stormtroopern", die wir nicht gern

einst sahen auf dem Todesstern.

 

Er spricht vom Schutze unsrer Kinder,

von falschen Tests durch tote Rinder,

dass dies "so nicht in Ordnung ist"

und Polizei mit Gummi schießt...

 

Die Kinder? - Besser nie gebor'n,

die haben doch schon längst verlor'n!

Von ferne lacht die Polizei

und wünscht sich nur, sie hätt' schon frei.

 

Dann wird an uns herangetragen,

"Ich liebe dich" ganz laut zu sagen.

Da nicht spontan, lass ich es bleiben

und löse mich von all dem Treiben.

 

Da ich jetzt nicht mehr abgelenkt,

sich mir in mein Gesichtsfeld drängt

ein Mann im Saurierkostüm,

der sich den Weg bahnt, ungestüm.

 

Die Polizei, was nicht zu fassen,

sieht man ihn ruhig gewähren lassen.

Das ist die Echsen-Invasion!

(Was Alu-Kreise ahnten schon...)

 

Zurück dann durch die Altstadtgassen,

voll Menschen, die's sich schmecken lassen.

Nach Spaß und Fressen sie so gieren,

dass sie sich gern auch registrieren.

 

Die Diktatur nur funktioniert,

wenn sich der Mensch so selbst verführt.

Die Massen geben ihre Macht

den Führern, die sie selbst gemacht.

 

Und geht am Ende alles schief,

ist nicht der schuld, der hier mitlief -

Der "Führer" muss die Schuld dann tragen,

die "Opfer" schimpfen, jammern, klagen...

 

Ich laufe keinem hinterher,

nur weil ich glaub', ich hätt's sonst schwer.

Ich steh' nur für mich selber ein,

so braucht auch keiner mich befrei'n.

 

Die Freiheit kann man nicht erbitten,

sie kommt nicht, nur weil man gelitten.

Am Ende ist man wirklich frei

und bleibt dann besser auch dabei!

 

 

(27.06.2020, überarbeitet 11.06.2021)