Смерть поэта

Отмщенье, государь, отмщенье!
Паду к ногам твоим:
Будь справедлив и накажи убийцу,
Чтоб казнь его в позднейшие века
Твой правый суд потомству возвестила,
Чтоб видели злодеи в ней пример.
 
Погиб поэт! — невольник чести —
Пал, оклеветанный молвой,
С свинцом в груди и жаждой мести,
Поникнув гордой головой!..
Не вынесла душа поэта
Позора мелочных обид,
Восстал он против мнений света
Один как прежде... и убит!
Убит!.. к чему теперь рыданья,
Пустых похвал ненужный хор
И жалкий лепет оправданья?
Судьбы свершился приговор!
Не вы ль сперва так злобно гнали
Его свободный, смелый дар
И для потехи раздували
Чуть затаившийся пожар?
Что ж? веселитесь... — он мучений
Последних вынести не мог:
Угас, как светоч, дивный гений,
Увял торжественный венок.
 
Его убийца хладнокровно
Навёл удар... спасенья нет:
Пустое сердце бьётся ровно,
В руке не дрогнул пистолет.
И что за диво?.. издалёка,
Подобный сотням беглецов,
На ловлю счастья и чинов
Заброшен к нам по воле рока;
Смеясь, он дерзко презирал
Земли чужой язык и нравы;
Не мог щадить он нашей славы;
Не мог понять в сей миг кровавый,
На что он руку поднимал!..
 
И он убит — и взят могилой,
Как тот певец, неведомый, но милый,
Добыча ревности глухой,
Воспетый им с такою чудной силой,
Сражённый, как и он, безжалостной рукой.
 
Зачем от мирных нег и дружбы простодушной
Вступил он в этот свет завистливый и душный
Для сердца вольного и пламенных страстей?
Зачем он руку дал клеветникам ничтожным,
Зачем поверил он словам и ласкам ложным,
Он, с юных лет постигнувший людей?..
 
И прежний сняв венок — они венец терновый,
Увитый лаврами, надели на него:
Но иглы тайные сурово
Язвили славное чело;
Отравлены его последние мгновенья
Коварным шёпотом насмешливых невежд,
И умер он — с напрасной жаждой мщенья,
С досадой тайною обманутых надежд.
Замолкли звуки чудных песен,
Не раздаваться им опять:
Приют певца угрюм и тесен,
И на устах его печать. —
 
А вы, надменные потомки
Известной подлостью прославленных отцов,
Пятою рабскою поправшие обломки
Игрою счастия обиженных родов!
Вы, жадною толпой стоящие у трона,
Свободы, Гения и Славы палачи!
Таитесь вы под сению закона,
Пред вами суд и правда — всё молчи!..
Но есть и божий суд, наперсники разврата!
Есть грозный суд: он ждёт;
Он не доступен звону злата,
И мысли и дела он знает наперёд.
Тогда напрасно вы прибегнете к злословью:
Оно вам не поможет вновь,
И вы не смоете всей вашей чёрной кровью
Поэта праведную кровь!

Der Tod des Dichters

Vergeltung, Herr, Vergeltung!
Ich falle Dir zu Füßen:
Sei gerecht und bestrafe den Mörder,
Dass seine Strafe in späteren Jahrhunderten
Der Nachwelt dein gerechtes Urteil verkünde,
Auf dass sie die Übeltäter hierin erkennen.
 
Der Dichter - tot! - Nur für die Ehre -
Er fiel, verleumdet durchs Gerücht,
Dass Blei und Rache ihn verzehre,
Sein stolzes Haupt, es hob sich nicht!..
Die Seele konnte nicht ertragen
Die kränkend kleine Schändlichkeit,
Der Welten Meinung anzuklagen
War einsam er zum Tod bereit!
Getötet!.. Warum jetzt noch klagen,
Ein hohles Lob vom leid'gen Chor
Rechtfertigend und nutzlos sagen?
Wie trat das Schicksal klar hervor!
Ihr wolltet doch erst niedermachen
Des Dichters freie, kühne Hand,
Nur zum Vergnügen anzufachen
Den kaum versteckten Feuersbrand?
So jubiliert… - er musst' sich quälen,
Am Ende hielt er's nicht mehr aus:
Die Kerze konnt' nichts mehr erhellen,
Sein Lorbeerkranz war welk und kraus.
 
Sein Mörder plante ihn kaltblütig,
Den Angriff… Rettung war nicht da:
Sein leeres Herz schlug so gleichmütig,
Dass ruhig man die Pistole sah.
Was für ein Wunder?.. Aus der Ferne
Wie hundert Flüchtlinge er kam,
Dass Glück und Ruhm er hier mitnahm,
Dem Schicksal folgend nur zu gerne;
Verachtet hat im fremden Land
Den Sittenbrauch er einfach lachend;
Aus unsrem Ruhm sich gar nichts machend;
Die eigne Tat nicht überwachend,
Hob er zu was nur seine Hand!..
 
Getötet und - vom Grab genommen,
Dem Sänger gleich, der unbekannt gekommen,
Ein Opfer blinder Eifersucht,
Wie zauberhaft hat man sein Lied vernommen,
Doch gnadenlos wie er von Mordhand heimgesucht.
 
Warum aus Seligkeit und Freundschaft, so entzückend, 
Kam er in diese Welt, nur neidvoll und erstickend,
Fürs freigeistige Herz, in Leidenschaft entbrannt?
Warum gab er die Hand nur niedrigen Verrätern,
Warum hat er geglaubt der Schmeichelei von Tätern,
Er, der so früh die Menschen doch verstand?..
 
Den alten Kranz entfernt - nun eine Dornenkrone,
Vom Lorbeerblatt verhüllt, den gab man ihm aufs Haupt:
Ihr Stachel grausam nicht verschone
Die helle Stirn, des Ruhms beraubt;
Vergiftet wurden ihm die letzten Augenblicke
Durch heimtückischen Spott aus ignorantem Mund,
So starb er denn - die Rache fiel in Stücke,
Enttäuschung gab als Ärger er nicht kund.
Verstummt auch zauberhafte Lieder,
Nie wieder auch nur ein Gedicht:
Ins düstre Grab sank er hernieder,
Wo niemand Lippens Siegel bricht. -
 
Doch ihr, die arroganten Erben
Geehrter Vorfahren durch off'ne Niedertracht, 
Zerstört mit Sklavenfuß auch noch die letzten Scherben,
Die Schicksals Spiel die von Gekränkten hat gemacht.
Ihr, Massen voller Gier, ihr duckt euch vor dem Throne,
Als Henker des Genies, der Freiheit und der Ehr'!
So feig' versteckt im Machtschatten der Krone,
Dass vor euch Recht und Wahrheit - wortlos wär'!..
Doch gibt's auch Gottes Recht, ihr Jünger jeder Schande!
Das Strafgericht: es kommt;
Kein Klang von Gold hält's je in Bande,
Die Tat und selbst den Plan enthüllt es klar und prompt.
Dann werdet ihr umsonst in Lügenworten wühlen:
Doch hilft's euch jetzt nicht mehr so gut,
Mit eurem schwarzen Sud könnt niemals fort ihr spülen

Das rechtschaffene Dichterblut!

 

 

(07.07.2022)

 


Anmerkung: Dieses Gedicht verfasste Lermontow nach dem Tod von Alexander Puschkin infolge eines Duells 1837. Aufgrund der scharfen Kritik an der Hofgesellschaft wurde Lermontow in den Kaukasus strafversetzt. Er selbst starb 1841 ebenfalls durch ein Duell im Alter von nur 26 Jahren.