Wie seh' ich dich heute so traurig, die Augen ganz matt,
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Ich seh', wie mit dünnem Arm du dir die Knie umfasst.
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Doch schau, die Giraffe, weit weg an den Seen des Tschad,
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Wie prächtig sie aussieht und grast.
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Grazil ist sie, schlank, und sie wurde mit Wonne belohnt,
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Die Haut ist so herrlich mit magischen Mustern verseh'n,
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Damit sich vergleichen darf wagen alleine der Mond,
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Sich brechend und wiegend im kühlen Nass endloser Seen.
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Den farbigen Segeln der Schiffe von fern ähnelt sie,
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Ihr Gang ist so sacht, wie ein Vogel durch Lüfte froh schwebt.
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Ich weiß, dass die Erde erblickt eine Welt der Magie,
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Wenn sie zu der Grotte aus Marmor im Abendlicht strebt.
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Ich kenne die fröhlichen Sagen aus fernem Land gut,
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Vom Krieger, den einst an ein Mädchen die Leidenschaft band.
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Doch du hast den Nebel der Schwermut zu lang' schon im Blut,
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Du glaubst nur an Regen, denn dir ist nicht andres bekannt.
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Wie soll ich erzählen, welch Schönheit das Tropenland hat,
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Die Palmen sind schlank und von seltensten Kräutern umfasst…
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Wein nicht! Die Giraffe weit weg an den Seen des Tschad,
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Wie prächtig sie aussieht und grast.
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(26.10.2022)
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