4. Dezember: Tag der Würfel

Fünftausend Jahre, schon uralt,

sind sie von vielerlei Gestalt,

doch Spielwürfel sind's nicht allein,

auch andre Würfel können's sein:

 

Dass man Brot, Zwiebeln oder Käse

problemlos in der Suppe esse,

aus einem Brühwürfel gemacht,

hat man sie sich einst ausgedacht.

 

Aus Zucker lecker im Kaffee

und eiskalt im Zitronentee,

als Blitzlichtwürfel aufgesteckt,

von Rubrik magisch ausgeheckt…

 

Den Würfelzoll gab es in Trier,

Schikane gegen Juden hier,

ein dummer Grund zum Hass sich fand,

doch spielten Römer ums Gewand.

 

Ein Römer, Cäsar, war es auch,

der brach einst einen heil'ge Brauch,

denn er durchschritt den Rubikon,

der Würfel war gefallen schon.

 

"Gott würfelt nicht", sprach Einstein dann,

was Hawking nicht ganz glauben kann,

hat er in Vegas ihn entdeckt,

wo er sich vor der Welt versteckt?

 

Schon Sophokles hat festgestellt,

sein Würfel immer richtig fällt,

doch wird die Sechs zur Eins gezählt,

das siebte Zeichen man erhält.

 

Der Zufall bleibt geheimnisvoll,

was auch den Dichter mahnen soll,

egal, was immer in ihm keimt,

der Würfel bleibt stets – ungereimt!

 

 

(04.12.2022)