Ноктюрн (Месяц гладит камыши...)

Месяц гладит камыши
Сквозь сирени шалаши…
Все — душа, и ни души.
Все — мечта, все — божество,
Вечной тайны волшебство,
Вечной жизни торжество.
Лес — как сказочный камыш,
А камыш, как лес-малыш.
Тишь — как жизнь, и жизнь — как тишь.
Колыхается туман —
Как мечты моей обман,
Как минувшего роман…
Как душиста, хороша
Белых яблонь пороша…
Ни души, — и все душа!

Nocturne (Schilf vom Mond gestreichelt wird)

Schilf vom Mond gestreichelt wird,
Der durch lila Hütten irrt…
Alle Seele - sich verliert.
Alles Traum und götterhaft,
Ew'gen Rätsels Zauberkraft,
Ew'gen Lebens Meisterschaft.
Nur ein Märchen-Schilf der Wald,
Schilf wirkt wie ein Wald-Kind bald.
Stille aus dem Leben hallt.
Nebelschwaden wie ein Spuk -
Wie die Träume nur Betrug,
Liebe, die verging im Flug…
Duftend, wunderschön und nah
Schnee am Apfelbaum ich sah…

Nichts - und doch nur Seele da!

 

 

(06.12.2021)

 


Anmerkung zur 9. Zeile: Hier steht wörtlich "Stille (ist) wie Leben, und Leben (ist) wie Stille", was aus metrischen und grammatikalischen Gründen nicht verwendbar ist. Da mir Rhythmus und Reim als nonverbale Ausdrucksform wichtiger war, als die korrekte Wortwahl, entschied ich mich zu der vorliegenden Übersetzung.

Auch die 3. und letzte Zeile zeichnen sich im Original durch eine Inversion aus, die ich zu meinem tiefen Bedauern unberücksichtigt lassen musste.