Последнее свидание (Стихотворение в прозе)

Мы были когда-то короткими, близкими друзьями… Но настал недобрый миг — и мы расстались, как враги.
 
Прошло много лет… И вот, заехав в город, где он жил, я узнал, что он безнадежно болен — и желает видеться со мною.
 
Я отправился к нему, вошел в его комнату… Взоры наши встретились.
 
Я едва узнал его. Боже! что с ним сделал недуг!
 
Желтый, высохший, с лысиной во всю голову, с узкой седой бородой, он сидел в одной, нарочно изрезанной рубахе… Он не мог сносить давление самого легкого платья. Порывисто протянул он мне страшно худую, словно обглоданную руку, усиленно прошептал несколько невнятных слов — привет ли то был, упрек ли, кто знает? Изможденная грудь заколыхалась — и на съёженные зрачки загоревшихся глаз скатились две скупые, страдальческие слезинки.
 
Сердце во мне упало… Я сел на стул возле него — и, опустив невольно взоры перед тем ужасом и безобразием, также протянул руку.
 
Но мне почудилось, что не его рука взялась за мою.
 
Мне почудилось, что между нами сидит высокая, тихая, белая женщина. Длинный покров облекает ее с ног до головы. Никуда не смотрят ее глубокие бледные глаза; ничего не говорят ее бледные строгие губы…
 
Эта женщина соединила наши руки… Она навсегда примирила нас.
 
Да… Смерть нас примирила.

Das letzte Wiedersehen (Prosa-Gedicht)

Irgendwann einmal waren wir vertraute und enge Freunde... Doch es kam zu einem Vorfall - und wir trennten uns als Feinde.
 
Es vergingen viele Jahre... Und einmal, als ich in die Stadt kam, in der er lebte, erfuhr ich, dass er unheilbar erkrankt war - und sich mit mir zu treffen wünschte.
 
Ich machte mich zu ihm auf, ging in sein Zimmer... und unsere Augen trafen sich.
 
Ich erkannte ihn kaum wieder. Mein Gott! Was hatte die Krankheit aus ihm gemacht.
 
Gelblich, welk, mit kahlen Stellen am ganzen Kopf, mit einem dünnen, grauen Bart saß er in einem absichtlich aufgeschnittenen Hemd da... Er konnte nicht einmal den Druck der leichtesten Bekleidung ertragen. Unwillkürlich streckte er mir seine furchtbar magere, wie abgenagt wirkende Hand entgegen und flüsterte nachdrücklich einige undeutliche Worte - war es ein Gruß, ein Vorwurf, wer weiß? Seine entkräftete Brust bebte - und aus den verengten Pupillen der brennenden Augen rollten zwei spärliche, gequälte Tränen.
 
Mein Herz blieb stehen... Ich setzte mich auf den Stuhl neben ihm - und, den Blick unwillkürlich vor diesem Schrecken und dieser Hässlichkeit abwendend, streckte auch ich meine Hand aus.
 
Es schien mir jedoch, dass es nicht seine Hand war, die meine ergriff.
 
Es schien mir, dass zwischen uns eine hochgewachsene, stille, bleiche Frau stünde. Ihr langer Schleier umhüllte sie von Kopf bis Fuß. Ihre tiefliegenden, blassen Augen blickten ins Leere; ihre strengen Lippen sprachen kein Wort...
 
Diese Frau vereinigte unsere Hände... Sie versöhnte uns für immer.
 
Ja... Der Tod hat uns versöhnt.
 
 
(20.04.2021)