Nicht fallen sollst du, Stern, nur brennen.
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So senk herab dein kaltes Licht.
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Doch Friedhofsmauern müssen trennen
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Das Herz, das schlägt lebendig nicht.
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Dein Glanz im Korn, Spätsommers Tagen,
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Der stille Felder überzog
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Mit jenem zitternd-wehen Klagen
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Des Kranichs, der noch nicht entflog.
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Und ich, den Kopf nun höher hebend,
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Weit über Busch und Berg hinaus,
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Die fremden Lieder neu erlebend
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Vom Mutterland und Vaters Haus
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Und während golden Herbstes Schimmer,
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Aus Birken schon der Saft entschwand,
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Für all die Liebsten, fort für immer,
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Weint er sein Herbstlaub in den Sand.
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Ich weiß, ich weiß, nicht lange, lange,
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Nicht Schuld bei andren, nicht bei mir,
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In Gräberreihen engem Gange
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Muss selbst ich liegen dann auch hier.
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Die sanfte Flamme zu vernichten
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Das Herz zu grauem Staub zerbricht.
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Die Freunde einen Stein errichten,
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Darauf ein frohes Spruchgedicht.
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Der Trauer ich teilhaftig werde,
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Doch ließe ich es so beruh'n:
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Er liebte seine Heimaterde,
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Wie's Säufer mit der Kneipe tun.
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(29.10.2021)
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