10. November: Vergissmeinnicht-Tag

 

 

 

 

 

 

 

 

Vergissmeinnicht, das "Mäuseohr",

steigt jeden Frühling blau empor,

dass es die Menschen neu erfreue

mit seiner schnell verblüh'nden Treue.

 

Als Zeus die Blumen einst erschuf,

da gab er jeder ihren Ruf,

doch hatte er vergessen sie,

"Vergiss mich nicht", sie traurig schrie!

 

Ein Ritter dann in voller Rüstung

warf's Pflänzchen hoch zur Liebsten Brüstung,

"Vergiss mich nicht", rief er im Fallen,

im Teich dann mit dem Tod zu zahlen.

 

Bald wurd' es Freimaurer-Symbol,

doch war es schön und nicht so oll

wie jenes Kreuz auf deutscher Fahne,

verboten wurd's im Gleichmach-Wahne.

 

Und lange vor dem roten Mohn

war es des Vaterlandes Lohn

für jene, die im Krieg gestorben,

da Propaganda sie verdorben.

 

Noch heute denkt man in Armenien,

was einst geschah, vor zehn Dezennien:

Den Mord an vielen hunderttausend -

wie ist Erinnerung doch grausend!

 

Vergesst uns nicht! – so klingt's noch immer

durch Tränenmeeres blauen Schimmer.

Will man Vergessen übereilen,

dann werden Wunden niemals heilen.

 

 

(10.11.2022)