Geboren heut' wurd' Zamenhof,
sein Esperanto heißt "ich hoff'".
Er hoffte auf mehr Menschlichkeit,
ein Mittel stellte er bereit.
Doch hat es sich nicht durchgesetzt,
weil's Nationalstolz wohl verletzt,
vielleicht ja woll'n wir nicht versteh'n,
wie andere die Dinge seh'n?
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Wie schwierig sind doch zu erfinden
die Worte, die an nichts sich binden,
was allen Menschen eigen ist -
das kann nur, wer sich selbst vergisst.
In meiner Sprache gäb' es nicht
Nationen, Grenzen, Kriegsdienstpflicht,
kein Weihnachten und keine Zeit,
nicht Zahlen – nur die Wirklichkeit!
Doch könnte ich in dieser Welt
nicht denken, denn Gemeinschaft hält
den Geist des Einzelnen zu fest,
ich kann nur sprechen wie der Rest.
(15.12.2022)