Ein Fröschlein lebte einst am Teich,
doch quaken wollte es mitnichten,
in seinem feuchten Zauberreich,
da wollte es viel lieber dichten.
Die anderen im Quakkonzert,
sie hielten es für sonderbar,
denn wer nicht quakt, sei auch nichts wert,
das Fröschlein nun tieftraurig war.
Da kam ein Sperling angeflogen
und suchte still sich einen Ast,
von den Gedichten angezogen,
hat er sich bald ein Herz gefasst:
"Ich flieg' durch Himmels blaue Weiten
und gleite durch Unendlichkeit,
doch nirgendwo, zu keinen Zeiten,
hab' ich gelauscht solch Herrlichkeit.
Was ich geseh'n, kann sich nicht messen
mit dem, was träumend du erdacht,
und niemals kann ich mehr vergessen,
welch Sehnsucht du in mir entfacht."
"Doch du hast Flügel, ich nur Träume,
so lasse uns zusammen flieh'n,
trag mich in jene blauen Räume
und lass uns mit den Wolken zieh'n!"
Der Sperling nahm auf seinen Rücken
das Fröschlein, das sein Lied dort sang,
der Himmel lauschte voll Entzücken,
der Frösche Quaken nun verklang.
(20.03.2023)