Es war im Herbst, die kühle Nacht
hat still der Mond erhellt.
Vergessen lag in roter Pracht
ein Kürbis auf dem Feld.
Dort lag er also, dachte nach,
was seines Lebens Ziel?
Allein die Schnecke hielt ihn wach,
die schleimig ihn befiel.
Am Ende war er hohl und leer,
das Kriechtier ihn zerfraß,
das selbst so überaus vulgär
verschonte simples Gras.
Da fing der Kürbis leise an
zu heulen hin zum Mond,
dass der mit schnellem Tode dann
in wenigstens belohnt.
Doch als der letzte Ton entwich,
da schickte ihm der Mond
ein Licht, das sich ins Inn're schlich
und ihn seitdem bewohnt.
Zur Herbstzeit kann man manchmal seh'n
des Nachts das rote Licht
vom Kürbis über Felder weh'n -
doch Heulen hört man nicht.
Er singt – und silbern ist der Klang,
der nie bis zu den Schnecken drang.
(07.12.2022)