Die Welt ist schlecht, du bleibst zu Haus',

Magnetfelder umhüllen dich,

so zieh heut' mal den Stecker raus,

dein Dasein ist nicht kümmerlich.

Als Mensch viel mehr als Avatar,

lebst du real, nicht virtuell,

erinner dich, wie's früher war,

gemütlich, nicht glasfaserschnell.

Doch längst hast du dich reduziert

auf Selbstbezogenheit und Gier,

wer Spielgeld spart, es flugs verliert,

wie flüchtig ist das Jetzt und Hier.

Als Masse wirst du durchscheinbar,

dann unsicht-, lenkbar, …transzendent?

Was als Geheimnis in dir war,

als Flackern hinterm Bildschirm brennt.

So geh hinaus, geh nicht allein,

schau echten Menschen ins Gesicht,

genieße Wind und Sonnenschein,

den Regen, wenn die Wolke bricht.

Dann spürst du die Lebendigkeit,

der Geist wird leer, die Seele hell,

und du erkennst die Wirklichkeit,

die selbst vielleicht nur – virtuell.

(03.03.2023)