II – Die Hohepriesterin

Die Welt sieht dich als gute Fee,

die auch Geheimes weiß,

einst warst die Herrin du vom See,

jetzt scheinst du wie aus Eis.

 

Vom bunten Leben abgewandt,

zeigst Trauer du im Blick,

die heil'ge Schrift in deiner Hand

versprach ein andres Glück.

 

Die Welt ist Schein, so viel ist klar,

dahinter liegt ein Meer,

das jeden Widerspruch gebar,

so setz dich nicht zur Wehr.

 

 

(27.05.2023)