Vier der Kelche

Da steh'n sie und gingen wohl nicht vorbei,

es waren drei Kelche im Leben,

und wieder schwebt jenes Wölkchen herbei,

den vierten und letzten zu geben.

 

Die Wolke ist gräulich, der Kelch scheint aus Gold,

doch ist da nur Nebel und Leere,

kein Inhalt, den man so sehnlichst gewollt,

auf dass man sich fortan verwehre.

 

Im Rücken jedoch wächst der Lebensbaum hoch,

trotz Astloch ergrünen die Zweige,

so fülle mit Nektar den letzten Kelch noch

und trinke ihn aus bis zur Neige.

 

 

(24.03.2023)