Das erste Pferd ist weiß, so weiß,

es bringt den gift'gen Pfeil,

für Untertänigkeit als Preis

verspricht es ew'ges Heil.

Das zweite Pferd ist rot, so rot,

es bringt das Eisenschwert,

es bringt den Krieg und Blut und Tod,

da Frieden ohne Wert.

Das dritte Pferd ist schwarz, so schwarz,

es bringt die Hungersnot,

den Faden trennt die dritte Parz'

des Schicksals, das uns droht.

Das vierte Pferd ist fahl, so fahl,

bringt uns zur Unterwelt,

wir folgen still, ganz ohne Qual -

weil wir es selbst gewählt!

(13.03.2022)

Anmerkung: Gedicht zum Bild "Die apokalyptischen Reiter" von Wiktor Wasnezow (1848 – 1926)