Ganz still und ferne der Vulkan
in Nacht und Schatten ruht,
doch brachial rollt sie heran,
die ungeheure Flut!
Sie türmt sich bis zum Himmel auf
mit Klauen weißer Gischt,
drei Boote führerlos darauf,
bis dass die Welle bricht…
Dass Meer sinkt ab, wird wieder still,
noch immer schläft der Berg,
bis dass auch er sich regen will,
vollenden jenes Werk…
Die Boote längst versunken sind
und Hütten folgen nach
in Lava und im Aschewind,
wenn Fuji-San wird wach!
Bald schweigt auch wieder der Vulkan,
auf nacktem Fels wächst Grün,
doch wer nur sieht die Schönheit dann,
wenn Blumen neu erblüh'n?
(14.05.2022)
Anmerkung: Gedicht zum Bild "Die große Welle vor Kanagawa" von Katsushika Hokusai (1760 – 1849)