Ein Rabe schleppte tausend Dinge, |
Geld, Glaskorallen, Perlen, Ringe, |
In seinen Winkel, wo er schlief. |
Der Haushahn sah dies an, und rief: |
"Was tust du, Freund, mit diesen Sachen, |
Die dich doch niemals glücklich machen?" |
"Ich weiß es selbst nicht", sprach der Rabe. |
"Ich hab es nur, damit ich´s habe." |
Der Haushahn krähte auf dem Mist, |
belehrend, weil er eitel ist. |
Ein Hühnerkönig jedoch nur, |
entfremdet längst schon der Natur. |
Der Rabe nickte mit dem Kopf, |
doch endet nicht im Suppentopf. |
Sein größter Schatz die Freiheit war, |
es gackerte die Hühnerschar…
(02.09.2022) |
Das Original in der ersten Spalte stammt von Karl Wilhelm Ramler (1725 - 1798).