Drei Wünsche

Ich war mal wieder ohne Plan,

Denn gegen Leid komm ich nicht an,

Da plötzlich "Puff!" – direkt vor mir

Erhob sich ein Pantoffeltier!

 

"Du hast gedichtet über mich,

Drei Wünsche schenk' ich, also sprich,

Du glaubst nicht an die Wünsche-Fee,

Und darum ich jetzt so ausseh'.

 

Wie wär's mit materiellem Gut,

Was alle faszinieren tut?"

"Nein", sprach ich, "denn was man besitzt,

Mich wie ein Sklavenhalter triezt."

 

"Ach so, du willst Erfolg, Glück, Macht,

Hast du vielleicht daran gedacht?"

"Nein", sprach ich, "was nicht selbst geschafft,

Das ist doch wertlos, ohne Kraft."

 

"Dann willst du, dass das Leid vergeht

Und Liebe durch die Herzen weht?"

"Nein", sprach ich, "ohne jenes Leid,

Entwicklung gäb's zu keiner Zeit."

 

"Dann sag, bevor ich trocken werd',

Gibt's etwas, das dein Herz begehrt?"

"Nein", sprach ich, "denn ich lebe schon,

Das tief zu fühlen, ist mein Lohn!

 

Mehr brauch' ich nicht auf dieser Welt,

Der Rest soll sein, wie's Gott gefällt,

Vertrauen ist mein höchstes Glück,

Nun schnell in deinen Teich zurück!"

 

Da lachte das Pantoffeltier

Und winkte mit den Wimpern mir.

Verschwand noch schneller, als es kam,

Zurück zum Urschlamm es wohl schwamm...

 

 

(26.05.2020)