rauschzeit

der tag ist längst vergangen,

die fenster fest verhangen,

doch ich steh da, ganz trunken,

in wassers rausch versunken,

wo tausend heiße tropfen

auf bauch und brüste klopfen,

um letzte dunkle flecken

aus ecken zu erwecken,

vom körper abzulecken,

gesäubert zu verstecken

in seifigen symbolen,

die sich nur wieder-holen,

was selbst sie einst gestohlen,

was ihnen anbefohlen,

nur sie können erlauben,

sich selber zu berauben,

doch ist die macht der trauben

weit stärker als der glauben

an all die leeren lehren,

die töten das begehren

nach wärme, licht und leben -

der rausch wird's wiedergeben…

 

 

 

(18.10.2021)