Der Graf von Monte Christo

Danglars, Mondego, de Villefort –

an jene denken immerfort

musste Edmond in dem Verlies,

in dem man ihn verrotten ließ.

 

Denn alle drei verrieten ihn,

den eignen Vorteil nur im Sinn:

Sein Schiff, sein Weib und die Karriere -

sie stahlen Leben ihm und Ehre.

 

Doch traf er dort den weisen Abt,

der einen Tunnel hat geschabt,

der zwar nicht in die Freiheit führte,

doch neues Feuer in ihm schürte.

 

Der Abt hat vieles ihn gelehrt,

den jungen Kerl, einst unbeschwert,

der sich aus tiefster Dunkelheit

nach dessen Tod hat selbst befreit.

 

Er fand den Schatz des alten Weisen

und konnte bald nach Hause reisen,

er rächte sich an den drei Bösen,

doch konnte selbst sich nicht erlösen,

 

denn die Geliebte war verloren,

dem Feind wurd' gar ein Sohn geboren!

Im Kloster sie dann Buße tat,

der Sohn ging fort und wurd' Soldat.

 

Edmond, am Ende ganz allein,

beschloss, kein Rächer mehr zu sein,

sein Geld gab er für Gutes hin,

nur das gab seinem Leben Sinn!

 

Doch erst mussten die Bösen fort –

Danglars, Mondego, de Villefort!

 

 

(16.11.2022)