(nach dem japanischen Märchen 三年寝太郎)
Es war in einem fernen Land,
Wo Menschen lebten froh,
In einem Dorf die Hütte stand
Von Sannen-ne-Taroo.
Die Menschen hatten viel zu tun,
Und Wut stieg lichterloh,
Dass einer wollte nur ausruh'n,
Ein Sannen-ne-Taroo.
Sie pflanzten Reis, doch wenn es tagt,
Liegt er noch auf dem Stroh!
Gern hätten sie ihn fortgejagt,
Den Sannen-ne-Taroo.
Drei Jahre schon lag er im Schlaf,
"Sannen-ne" hieß er so,
Wart ab, der kriegt noch seine Straf',
Der Sannen-ne-Taroo!
Nun selten kam er raus im Trab,
Er musste dann aufs Klo,
Und gelb lief es den Berg hinab
Aus Sannen-ne Taroo.
Doch dann kam eine große Flut,
Dass nur kein Unglück droh',
Doch jedem blieb sein Leib und Gut -
Durch Sannen-ne-Taroo.
Kanäle schuf er durch Urin,
Worin das Wasser floh,
Und alle liefen dankbar hin
Zu Sannen-ne-Taroo.
Man feierte ein ein großes Fest,
Doch fand ihn nirgendwo,
Weil schlafend sich nie blicken lässt
Ihr Sannen-ne-Taroo!
Ein jeder Mensch hat seinen Wert,
Hier war es ebenso,
Und klug ist, wer den andren ehrt,
Auch Sannen-ne-Taroo.
(15.05.2020)