Bewundernd schauen wir auf die,
Die das Problem so klar erkannt,
Dann vorgeben, sie wüssten, wie
Man dies Problem für immer bannt.
Doch Wahrheiten man oft nur sieht,
Wenn man selbst ganz weit draußen steht,
Wenn man die Menschen furchtsam flieht
Und eigne Wege einsam geht.
Der eine sagt, der Starke siegt,
Will dies auch willig akzeptieren,
Weil die Natur stets stärker wiegt,
Der Geist kann dabei nur verlieren.
Der andre sieht auch das Problem,
Doch will er nicht zum Tier zurück,
Verbessern will er uns, indem
Er uns nach vorn peitscht, hin zum Glück.
Der dritte all dies klar erkennt,
Drum gibt's für ihn nur Gegenwart,
Aus der er angewidert rennt
Zum großen Geist mit weißem Bart.
Und auf der Lauer, wie Dämonen,
Geschlagen, lebend in der Nacht,
Da liegen sie, bis dass sie thronen
Über der Welt mit böser Macht.
Denn böse sind sie selbst geworden,
Weil Böses ihnen widerfuhr,
Sie alle führen Krieg und morden
Und kennen ihre Wahrheit nur.
Doch sind vom Leben wir geschlagen,
Am eignen Leib spür'n wir ihr Leid,
Dann hören wir, was sie uns sagen,
Und öffnen Herz und Ohren weit.
Bewundernd schauen wir auf die,
Die das Problem so klar erkannt -
Doch traue, traue ihnen nie,
Die Unheil bringen übers Land!
(01.10.2020)