Liebe

Oh je, statt immer nur zu dissen,

da sollte ich es besser wissen:

Ihr gebt sogar die Freiheit hin,

weil ihr nur Liebe habt im Sinn,

die man euch niemals hat gegeben,

doch ohne sie kann kein Mensch leben.

So folgt ihr brav der Obrigkeit,

gleich Eltern der Vergangenheit,

die eure Sehnsucht nur missbraucht,

wie Kinder euch zusammenstaucht.

 

Wir sind doch alle träge Massen,

die sich zu gerne treiben lassen,

und Arbeit, Denken kommt in Gang

meist nur bei großem äuß'ren Zwang.

Doch was, wenn unsere Obrigkeit

vom Druck des Denkens uns befreit?

Ein neuer Zwang da wenig stört

und wir tun das, was sich gehört.

Entscheidungen, die freie Wahl,

zu oft uns werden bloß zur Qual,

wenn wir auch davon endlich frei,

gäb' es der Freiheiten gleich zwei!

 

Und ihr, die Un-Freiheit gewöhnt,

die Freiheitsfreunde gern verhöhnt.

Doch die, die stets nach vorne sehn,

woll'n niemals wieder rückwärts geh'n.

So hatte Einstein wirklich recht,

nur Licht ist absolut und echt

und relativ der ganze Rest,

was Werte variieren lässt.

Drum habe ich euch alle gern,

sicherheitshalber nur von fern...

 

Wir alle sind ganz einfach - Leben,

das unzerstörbar uns gegeben,

es ist Erfahrung und ist gut,

drum wünschte ich mir auch mehr Mut,

nicht nur das Gute zu genießen,

den Gegenpart auch zu begrüßen,

denn ohne dieses Wechselspiel,

das Leben gleich zusammenfiel'...

Ich habe selbst nur Angst, wie ihr,

darum ein Spiegel seid ihr mir:

In euch kann ich mich selbst erkennen,

nicht weise wär's, dies abzutrennen!

Die Menschheit ist von einer Art,

die Liebe in sich selbst bewahrt.

Und was auch immer noch geschieht,

es reinigt uns, bis man es sieht.

In diesen neuen dunklen Zeiten,

soll sie als Himmelslicht uns leiten!

 

 

(14.06.2020, überarbeitet 10.06.2021)