Светил нам день, будя огонь в крови… |
Прекрасная, восторгов ты искала |
И о своей несбыточной любви |
Младенчески мне тайны поверяла. |
Как мог, слепец, я не видать тогда, |
Что жизни ночь над нами лишь сгустится, |
Твоя душа, красы твоей звезда, |
Передо мной, умчавшись, загорится, |
И, разлучась навеки, мы поймем, |
Что счастья взрыв мы промолчали оба |
И что вздыхать обоим нам по нем, |
Хоть будем врознь стоять у двери гроба. |
(9. Juni 1887) |
Uns schien der Tag, goss Feuer uns ins Blut... |
Wie schön du warst, das höchste Glück zu stillen |
Und Liebe, unerfüllt, die in dir ruht, |
Als ein Geheimnis kindhaft zu enthüllen. |
Wie konnte blind ich nur erkennen nicht, |
Dass Lebens Nacht sich bald um uns muss ballen, |
Dass Deine Seele, Deiner Schönheit Licht |
Dem Stern gleich vor mir flieht, um zu erstrahlen. |
Und ewig dann getrennt, erst zu versteh'n, |
Dass Glückes Stoß wir gar nicht wollten spüren, |
Vor Sehnsucht danach müssen wir vergeh'n, |
Bis jeder steht allein vor Todes Türen. |
(25.11.2022) |
Nachfolgend noch die Übersetzung von Friedrich Fiedler (1859 - 1917):
Der lichte Tag entflammte unser Blut |
Der lichte Tag entflammte unser Blut. |
Wie warst du schön! Wie suchtest du das Schöne! |
Du schwärmtest mir von deiner Liebesglut - |
Mir aber ahnte, daß kein Glück sie kröne. |
Allein mir, Blinden, war die Ahnung fern, |
Daß, wenn die Nacht sich senkt auf unsre Erde - |
Mir deine Seele, deiner Schönheit Stern, |
Aus unerreichter Weite strahlen werde; |
Daß, ewiglich getrennt, wir einst verstehn, |
Wie wir verschmäht des Glückes reichste Gabe, |
Und daß in Sehnsucht wir nach ihr vergehn, |
Bis jeder einzeln steht an seinem Grabe. |