Aus meinem Leben, engumrissen,
|
So karg und schlicht, hast Du mich ganz
|
Und unvermeidlich fortgerissen
|
Durch Deinen quälend schönen Glanz.
|
|
Ich starb… ein Strahlen zu erschauen,
|
Das mir im Leben immer fern:
|
Geblendet sah ich den tiefblauen
|
Und vor mir aufleuchtenden Stern.
|
|
Verwandelt wurden Herz und Glieder,
|
Es hob und senkte sich Gesang,
|
Und dabei rief mich immer wieder
|
Dein Blut, das wie die Laute klang.
|
|
Und warme, süße Düfte stiegen,
|
Wie ich lebendig sie nie roch,
|
Von Lilien selbst nicht, die sich wiegen
|
In Engelsgärten hoch, so hoch.
|
|
Doch da, aus hellster Tiefe ragend
|
Erschien erneut die Erde hier,
|
Wie ein verletzter Vogel schlagend
|
Standst unerwartet Du vor mir.
|
|
Du wiederholtest: "Ich muss leiden," -
|
Und retten würd' ich Dich zu gern,
|
Doch kann glückselig jetzt beeiden,
|
Dass Du nur bist - ein blauer Stern.
|
|
|
(05.11.2022)
|
|